Andreas F. Staffel (Foto: Frank Bertram)

Andreas F. Staffel

Das kompositorische Werk von Andreas F. Staffel reicht vom groß besetzten Orchesterstück über Film- und Bühnenmusik, variabler Kammermusikbesetzung bis hin zu elektoakustischen Arbeiten.

In vielen seiner Werke verschieben sich die Grenzen und Tabus der unterschiedlichsten Genres. Seine vielschichtigen Kompositionen sind geprägt durch einen großen Klangfarbenreichtum. So verbindet er etwa spektrale und konzeptionelle Ideen zu einer Einheit. Das Schicksal des modernen Menschen und die Absurditäten des Daseins stehen im Zentrum seines Schaffens. Neben seiner kompositorischen Tätigkeit widmet sich Andreas Staffel dem Schreiben von Lyrik und Essays zu künstlerischen und gesellschaftlichen Fragen (wie etwa in den Gedichtbänden: Häuser-Zeilen-Umbrüche oder Lokale Anästhesie).

Die Musik des überaus vielseitigen Künstlers wird regelmäßig von namhaften Ensembles, Solisten und Orchestern auf internationalen Festivals uraufgeführt. Als Pianist und Performer arbeitet der ehemalige Meisterschüler von Oleg Maisenberg sowohl solistisch als auch mit unterschiedlichen Kammermusikformationen, DJs, Bands, Film- und Theaterschauspielern zusammen. Eine Vielzahl seiner Werke ist von Literatur, Philosophie und visueller Kunst geprägt und entstand im intensiven Austausch mit Kollegen aus verschiedenen Kunstsparten wie etwa Dana Widawski, Nasan Tur (Visual Arts), Christoph Peters, Marlene Streeruwitz (Literatur), Frank Bertram (Film), Idalia Roberta Kurowska (Tanz).

Seine Kompositionen erhielten vielfach Auszeichnungen und Stipendien. So wurde sein Zyklus „Destillationen“ nach Texten von Gottfried Benn 2017 in Zusammenarbeit mit dem Goetheinstitut in Lissabon aufgeführt (siehe Youtube-Video). Sein multimediales Bühnenstück "Häuser-Zeilen-Umbrüche" (nach eigenen Texten und Gedichten) wurde 2021 mit einem Stipendium vom Musikfond gefördert und erfolgreich in Berlin uraufgeführt (siehe hier). Für sein Orchesterwerk" Clairière (Lichtung)" erhielt er 2020 ein Stipendium der Gema.

Andreas ist ein international gefragter Dozent und gab u. a. Masterclasses in Portugal, Kirgisistan, China, Japan und Südkorea.

Als Musikpädagoge und Kurator hat er 2009 mit dem Studio Ohrpheo einen faszinierenden Ort der sozialen und künstlerischen Begegnung in Berlin - Prenzlauer Berg geschaffen. Seit 2017 leitet er das Festival EnCounterpoints in Berlin. Seine Musik wird beim Verlag Neue Musik Berlin verlegt.

Musikalische Ausbildung

Kompositorische Ausbildung bei Bojidar Dimov (Robert Schumann Hochschule Düsseldorf) und Prof. Manfred Trojahn, Wilfried Maria Danner (Köln). Meisterkurs bei Wolfgang Rihm und bei Henri Dutilleux, Paris. Besuch der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik.

Klavierstudium bei Prof. Andreas Maier Herrmann (Musikhochschule Frankfurt a. M.) und in der Meisterklasse bei Prof. Oleg Maisenberg (Musikhochschule Stuttgart). Meisterkurse bei Pierre-Laurant Aimard (Köln), Pi-Hsien Chen (Buckower Musikwerkstatt), Vitali Margoulis (Freiburger Klavierkurse).

Künstlerische Tätigkeit

Kompositionen für Soloinstrumente, diverse Kammermusikformationen, Ensemble, klein und groß besetztes Orchester.
Werke
für Soloinstrumente mit Orchester, Vokalkompositionen, Chor und Bühnenwerke, Werke mit Live Elektronik und Zuspielband.
Pianist
mit Solprogrammen und Ensemblemusiker

Aufführungen (Auswahl)

Acceuil Musicale, Paris (1996, 1997) • Ackerstadtpalast,
Bishkek, Kirgisistan Konzerte und Masterclasses (2013) • BKA unerhörte Musik,
Con Fuoco Konzertreihe, Zürich-Enge (1995) • Concours Henri Dutilleux, St. Pierre des Corps (2008) • Centro Cultural Sao Paolo Brazil (2016) • Contemporary Musicfestival in Haifa, Israel (2023),
Dresdener Bachtage 2016,
E
uregio Musiktage, Portraitkonzert (1999) • Euriade Festival Heerlen, (2000, 2001),
Festival der Edna Millay Foundation New York-Austerlitz (2004) • Festival St. Julien, Languedoc (1999) • Freiburg, Konzert der Innenhöfe (2004) • Festival for Contemporary Music Daegu, Südkorea (2023),
Hellerau (Europäisches Zentrum der Künste Dresden),
Iberoamerikanisches Festival Havanna, In Front Festival (2001) • Intersonanzenfestival Brandenburg, Potsdam (2008-2013) • Introstichting Maastricht, NL (1999),
Klangwerkstatt Berlin, Kunstquartier Bethanien (2019),
Literaturm Festival Frankfurt (2004)Lviv (Lemberg), Ukrainia, Festival Contrasts (2018),
M
oskau, ZIL (2015) • Musicloft Köln,
N
ingbo Art Festival in Südchina (2000) • Nagoya College of Music, Japan (2023),
Ohrenstrand Festival für Neue Musik, Berlin HBF (2011) • Ostbelgienfestival (2003) O´Culto da Ajuda(Lissabon 2017),
Ploiesti, Bukarest - Konzerttournee mit rumänischem Symphonieorchester (1999) • Prager Frühling (Prag 2009) • Pyramidale Berlin- Hellersdorf (2012) • Pałac Szustra, Warschau (2019),
Weimarer Frühjahrstage für Neue Musik (2013),
R
athauskonzerte Potsdam (2007),
T
eheran, Musikinstrumentemuseum (2015),
Wabe Berlin,
Z
epernicker Randspiele,

Fernsehauftritte beim WDR Fernsehen (1995, 1996) und beim südchinesischen Fernsehen.

Kompositionsaufträge

u.a. für die Oper der Stadt Frankfurt • das Sinfonieorchester Aachen • das Euriadefestival • die Rundfunkanstalten BR, HR, WDR • die Hasenclever Literaturgesellschaft • das Instititut für Siedlungswasserwirtschaft der RWTH • die Peter und Irene Ludwigstiftung • das OstbelgienfestivalPyramidale (2012).

CD Produktionen

Correspondance (Improvisationen mit Orgel und Klavier) Andreas Staffel, Klavier und C. M. Frommen, Orgel,(Aeolusmusic) 1995
Andreas Staffel, Portrait CD (Klaviersolo) (Aeolusmusic) 1996
Nachtstücke (Aeolusmusic, Düsseldorf) 1999
Wassermusik (Undamaris, Düsseldorf) 2001
Chambermusic 2004
Treibgut 2014-2016
Lisa Ströckens - Stephan Goldbach – LouLou und die Heerscharen der Verfluchten, 2017, CD-Einspielung mit An R. (Brecht) von Andreas F. Staffel
Einheit und Differenz, 2020, mit Auszügen aus Streichquartett Nr. III von Andreas F. Staffel

Zusammenarbeit unter anderem mit

Taewok Ahn (Saxophon), Pavlos Antoniadis (Piano), Silke Aichhorn (Harfe), Apparat (DJ), Auditivvocal Dresden (Chor), Prof. Dr. Wilhelm Berges (Sprecher), Duo Bögeholz Mossalini (Bandoneon/Gitarre), Markus Bosch (Dirigent), DŸSE (Rockband), Ensemble Correspondance, Sonic Art Saxophonquartett, Ensemble E-Werk (4 E-Gitarren), Moritz Ernst (Klavier), Thomas Fehlmann (DJ Tresor), Yvonne Friedli (Sopran), Jan Gerdes (Klavier), Martin und Cecilia Gelland (Violinduo), Stephan Goldbach (Kontrabass),  Monika Gossmann (Schauspielerin), Katia Guedes (Sopran), Katharina Hanstedt (Harfe), Margarete Huber (Sopran), Claudia Herr (Sopran), Ashley Hribar (Klavier), Ensemble Junge Musik Berlin, Susanne Kessel (Pianistin), Andra Kokott (Regisseurin), Ensemble Konvergence (Prag), Maulwerker (Vokalensemble), Metaboles (Streichquartett, Frankreich), Modern Art Ensemble, Moscow Contemporary Music Ensemble (MCME), Wang Whoo Moon (Cello), Ensemble Mosaik, Minguetquartett (Streichquartett), Sonic Art Saxophonquartett, Musashi Baba (Dirigent), Andreas Neufeld (Violine), Theo Nabicht (Kontrabassklarinette), Ruben Mattia Santorsa (Gitarre), Hans Joachim Schädlich (Schriftsteller), Daniel Seroussi (Klavier), Christine Simolka (Bariton), Sinfonieorchester Aachen, Veniamin Smekhov (Taganka Theater Moskau), Susanne Stock (Akkordeon), Lisa Ströckens (Sopran), Marlene Streeruwitz (Schriftstellerin), Martin Tchiba (Klavier), Sergej Tchirkov (Akkordeon, Moskau), Antje Thierbach (Oboe), Neza Torka (Akkordeon), Nasan Tur (Bildender Künstler), Rene Wohlhauser (Bariton), Claudius von Wrochem (Cello), Xenon Ensemble, Helmut Zapf (Dirigent)

Aufführungen

unter den Dirigenten Marcus R. Bosch, J. Hulin, Musashi Baba, P. Sbarcea, W. Trommer und Helmut Zapf.

Stipendien und Preise

Stipendiat des Künstlerhauses Lukas, Ahrenshoop (2004)
Stipendiat der Edna Millay Foundation, New York (2004)
Preisträger der Edward T. Cone Foundation Fellow of the year (2004)
Finalist beim Concours International Henri Dutilleux (2008)
Erster Preis für die Kurzoper Sottovoce für Sängerin und Video beim Wettbewerb operare Berlin (2011)
Dritter Preis bei den Weimarer Frühjahrstagen für Musik (2013)
Förderung der inm 2016 für das Projekt: Remix (in Zusammenarbeit mit Julius Holtz)
Förderung der inm 2017 für Remix Letters (Liederzyklus nach Gottfried Benn)
Aufführung von Remix Letters in Lissabon (in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut)
Gema-Stipendium für das Orchesterwerk Clairiére (Lichtung) 2020
Stipendium des deutschen Musikrats für die Orchestrierung dreier Klavieretüden von Claude Debussy (2021)
Förderung Musikfond für das multimediale Bühnenstück: "Häuser-Zeilen-Umbrüche" nach eigenen Texten und Gedichten (2022)

Unterrichtstätigkeit

als Gastdozent an den Musikhochschulen in Tiansing, Ningbo, Hangzouh, Wengzouh,Tsingwangtao (China), Akademie Schloss Rheinsberg, Bishkek (Kirgisistan, mit freundlicher Unterstützung vom Auswärtigem Amt), Lissabon (mit freundlicher Unterstützung vom Goethe-Institut), Südkorea und Japan. Weitere Unterrichtstätigkeiten an der Johann-Sebastian-Bach Musikschule Potsdam und am Musikstudio Ohrpheo Berlin.